Vom Baum zur Europalette - Die Entstehung einer Europalette?

Die Europalette ist aus Holz. Das ist offensichtlich und es erklärt sich von selbst, dass Holz von Bäumen kommt. Doch dass man Holz für die Herstellung der Europalette verwenden kann, ist eine recht neue Erfindung. Die bekannte Europalette gibt es tatsächlich erst seit 1961. Ins Leben gerufen wurde alles durch die Vereinigung der internationalen Eisenbahnen (UIC). Damals unterzeichneten einige europäische Eisenbahnen einen Vertrag über tauschbare Paletten. In diesem Vertrag wurden die Normen, die Herstellung sowie die Reparatur der Europaletten festgehalten. Schon damals trug die Palette den Namen Europalette. Der Europäische Palettenpool (EPP) garantiert einen überwachten sowie störungsfreien Tausch. Im Jahre 1975 sicherte sich der heutige europäische Dachverband der EPAL die Rechte an den Markierungszeichen DB, RAL-RG 993, EUR und EPAL, welche heute auch markenrechtlich geschützt sind.

Herstellung der Europalette durch lizenzierten Hersteller

Es gibt mittlerweile einige Hersteller auf dem Markt, die Europaletten produzieren. Die Europalette darf allerdings nur von zertifizierten Herstellern produziert werden. Sie ist mit mehreren Kennzeichnungen wie z. B. der Lizenznummer des Herstellers und dem Zeitpunkt der Herstellung sowie einer Prüfklammer der EPAL versehen. Hersteller werden von der EPAL dazu berechtigt, Europaletten zu produzieren. Wer keine Lizenz besitzt, darf zwar ähnliche Paletten herstellen, aber sie sind vom Tauschsystem ausgeschlossen. Die Fertigung der Europalette erfolgt nach klaren Richtlinien und nach der Standardbaugröße der EN 13698-1 und hat die Maße 1200 mm x 800 mm x 144 mm. Das Eigengewicht der klassischen Europalette beträgt ca. 25 kg.

Herstellung der Europalette: Der Weg beginnt im Wald

Der Weg der Palette beginnt da, wo das meiste Holz zu finden ist, also im Wald. Hier werden Holzstämme geerntet , die dann in Sägewerken zu Schnittholz verarbeitet werden. Für die Europalette wird überwiegend Nadelholz wie z. B. Fichte oder Kiefer verwendet, aber auch Laubholz ist zulässig. Um die notwendige Stabilität zu gewährleisten, dürfen ausschließlich Bretter mit einer Stärke von 22 bis 25 mm verwendet werden. Die Europalette besteht aus elf Brettern und neun Klötzen. Zusammengehalten wird alles durch 78 geprüfte Spezialnägel, die in einem vorgeschriebenen Nagelbild verbaut werden. Dieses besondere Nagelbild sorgt für die bekannte Diagonalsteifheit.

Holzeinkauf bei Krenzer

Die Aloysius Krenzer GmbH und Co. KG ist ein familiengeführtes Unternehmen aus Hessen, welches Holzpaletten für nationale wie internationale Kunden aus verschiedenen Branchen fertigt. Hier kommt alles aus einer Hand: Vom Holzeinkauf aus den heimischen Wäldern, über die Produktion der Palettenbretter in drei Sägewerken und der Produktion der Paletten, bis zur anschließenden Logistik.

Das Holz der Paletten stammt aus naturnahen Wäldern in Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Der Großteil der Rundholzlieferanten sind PEFC- und/ oder FSC-zertifiziert. Die Lieferanten erstrecken sich über alle Waldbesitzarten vom Staatswald über Kommunal-/ und Körperschaftswald bis hin zum Groß-/ und Kleinprivatwald. Überwiegend werden Standard-Fixlängen gekauft. Aber auch Sonderlängen und Langholz wird regelmäßig eingekauft.

Im Sägewerk Dorndorf gibt es einen Bahnanschluss, wodurch Güterzüge mit Rundholz für die Herstellung der Palettenzuschnitte direkt geliefert werden können. Die Anfahrt erfolgt durch eigene Rundholz-LKWs und zahlreiche Spediteure. Damit gewährleistet die Aloysius Krenzer GmbH und Co. KG einen kontinuierlichen Transport des Holzes über das ganze Jahr hinweg.

Verarbeitung von Holz bei der Aloysius Krenzer GmbH und Co. KG

Die Aloysius Krenzer GmbH und Co. KG hat ihren Sitz in Abtsroda und betreibt in Biebergemünd und Dorndorf weitere eigene Sägewerke.

Abtsroda

Das Hauptwerk befindet sich in Abtsroda. Hier werden bereits seit 1966 Paletten produziert. In diesem Werk werden jährlich über 10 Millionen Paletten hergestellt. Der Schwerpunkt der Arbeit im Werk in Abtsroda liegt in der Palettenproduktion. Dazu wird ein Gatter-Sägewerk betrieben, in welchem Palettenzuschnitte aus Rundholz produziert werden. Diese Zuschnitte werden anschließend zu Holzpaletten verarbeitet und später zum Trocknen in die Trockenkammern transportiert. Aufgrund der eigenen Sägewerke kann die Palettenproduktion flexibel und individuell geplant werden. Obendrein können so auch Sonderanfertigungen zügig bereitgestellt werden.

Bieber­gemünd

Ein Spanerwerk, das 1990 von der Firma Krenzer übernommen wurde, steht in Biebergemünd. 1992 ist das Werk fast komplett abgebrannt. Doch es folgte ein Neuaufbau, der ständig weiter optimiert wird. Damit stellt Krenzer sicher, dass im Jahr rund 160.000 Fm Rundholz verarbeitet werden können.

Dorn­dorf

Ein zweites Spanerwerk steht seit 2006 in Dorndorf. Seit dieser Zeit wurde das Werk ständig erweitert und erfolgreich modernisiert. Mit einer Einschnittskapazität von 200.000 Fm Rundholz pro Jahr zählt dieses Werk zu den modernsten Verpackungssägewerken in ganz Deutschland.

Neben der klassischen Europalette produziert die Aloysius Krenzer GmbH und Co. KG über 300 verschiedene Sorten von Spezialpaletten, Industriepaletten, CP-Chemiepaletten sowie Einwegpaletten. Auf Wunsch werden diese auch IPPC-behandelt, sodass sie für den internationalen Transport geeignet sind.

Produktion der Paletten bei der Firma Krenzer

Die Aloysius Krenzer GmbH und Co. KG produziert in einem 3-Schicht-Betrieb Holzpaletten verschiedener Typen. Diese werden sowohl im nationalen wie auch im internationalen Warenverkehr eingesetzt. Die Palettenzuschnitte für die Paletten stammen überwiegend aus den eigenen Sägewerken. Dort werden Europaletten, Chemiepaletten, Glashüttenpaletten sowie Industriepaletten gefertigt. Auch Sonderpaletten werden auf Wunsch hergestellt. Gelagert werden die fertigen Holzpaletten, ob behandelt, unbehandelt oder kammergetrocknet unter überdachten Flächen. Diese schützen die Paletten vor Wettereinflüssen und sichern die Qualität der Paletten.

  • QUALI­TÄT: Krenzer steht für Qualität. Die hergestellten Paletten werden daher regelmäßigen Qualitätskontrollen unterworfen. Ebenfalls werden externe Kontrollen durch die Bureau Veritas Industry Services GmbH aus Hamburg durchgeführt.
  • FLEXI­BILITÄT: Sonderpaletten werden in individueller Stückzahl auf Wunsch hergestellt. Getrocknet und gelagert werden alle Paletten in dafür vorgesehenen Trockenkammern.
  • ZUVER­LÄSSIG­KEIT: Durch die großen Lager- und Fuhrparkkapazitäten ist eine ganzjährige Produktion wie auch Auslieferung möglich.
  • SERVICE: Auf Wunsch übernimmt Krenzer die komplette Logistikfunktion beim Kunden. Durch die Belastungsanalyse mit der Software Pallet Express lässt sich die Tragfähigkeit optimal berechnen.

Ökologie & Ökonomie bei der Aloysius Krenzer GmbH und Co. KG

Der vernünftige Umgang mit dem Rohstoff Holz und der Energie für die Herstellung der Paletten ist entscheidend für einen erfolgreichen Betrieb. Auch bei Krenzer liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit. Das Rundholz, was zur Herstellung der Paletten verwendet wird, stammt aus heimischer Forstwirtschaft und ist nach dem internationalen Standard PEFC zertifiziert. Das bedeutet, dass dem Wald nur so viel Holz entnommen wird, wie er wieder nachwachsen lassen kann. Die Herstellung der Paletten im Sägewerk verbraucht viel Strom.

Krenzer setzt hierbei auf erneuerbare Energie. 2019 wurde eine Photovoltaikanlage mit 750 kWp (Kilowattpeak) Leistung installiert. Diese Leistung könnte auch 150 Haushalte mit Strom versorgen. Der erzeugte Strom wird aber ausschließlich für die Produktion verwendet. Für die anschließende Trocknung der Paletten wird die Wärme aus den betriebseigenen Heizkraftwerken benutzt. Hier werden die anfallenden Sägenebenprodukte Hackschnitzel, Sägemehl und Rinde verbrannt, wodurch die Firma Krenzer auch bei der Wärmeerzeugung auf Ressourcen wie Erdöl und Erdgas verzichtet.

Damit wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Alle Standorte von Krenzer sind nach dem Energiemanagement DIN EN ISO 50001:2011 zertifiziert. Durch diese regelmäßige Prüfung wird sichergestellt, dass alle Energieeinsparungsmaßnahmen auf dem aktuellsten Stand sind. Für die Behandlung der Paletten wird auf chemische Zusätze verzichtet, was dafür sorgt, dass die Paletten von Krenzer zu 100 % recyclebar sind. Nach ihrer Nutzung kann die Palette somit wieder ganz unbedenklich dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden. So ergibt sich eine positive CO₂-Bilanz von -27,5 kg CO₂/Euro-Palette.

Umwelt und Klima

Die Firma Krenzer hat in den letzten Jahren besonderen Wert darauf gelegt, in einen modernen und eigenen Fuhrpark zu investieren. Die LKWs der Flotte bestehen aus Fahrzeugen der neuesten Abgasnorm. Damit werden der Kraftstoffverbrauch und die erzeugten Emissionen deutlich reduziert. Die Firma Krenzer verringert durch diese Maßnahmen aktiv den CO₂-Ausstoß, wodurch ein positiver Beitrag zum Klima geleistet wird. Die Firma Krenzer legt den Fokus auf einen vernünftigen und respektvollen Umgang mit Wald und Holz. Aus diesem Grund bezieht die Firma Krenzer ihr Holz aus einem Umkreis von ca. 120 Kilometern. Dadurch sind die Anfahrtswege kurz. Auch bei der Herstellung wird auf einen klima- und umweltschonenden Umgang besonderer Wert gelegt. Nachhaltig und ökologisch ist das Motto.

IPPC

IPPC ist eine Abkürzung und steht für „International Plant Protection Convention“ (Internationales Pflanzenschutzübereinkommen). Diese wurde von 180 Ländern unterzeichnet. Die Verwaltung untersteht dem FAO (Food and Agriculture Organization) der Vereinten Nationen. Das Ziel ist, das Einschleppen und die Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen an Pflanzen und Pflanzenprodukten zu verhindern. Die IPPC hat dafür ein Regelwerk für die Einfuhr von Pflanzen und Pflanzenprodukten erstellt, der sogenannte „Internationale Standard für Pflanzenschutzmaßnahmen“ – kurz ISPM. Dadurch soll die einheimische Pflanzenwelt geschützt werden. Im ISPM 15 ist die Handhabung von Holz als Verpackungsmaterial für den Export geregelt. Darunter fallen Produkte wie Paletten sowie Holzkisten.

IPPC und die Paletten von Krenzer

Jedes Land hat heute Bestimmungen für die Einfuhr von Waren. Zu diesen zählt auch Holz. Der IPPC-Standard soll garantieren, dass keine Pilze, Insekten oder Mikroorganismen in fremde Länder exportiert werden. Die Paletten von Krenzer sind nach dem Standard des IPPC ISPM 15 behandelt. Dabei erfolgt die Behandlung rein thermisch und ohne Zusätze von Chemikalien. Dadurch kann die Palette nach ihrer Nutzung wieder dem natürlichen Kreislauf hinzugefügt werden.

Trocknung nach IPPC Standard bei Krenzer

Die Firma Krenzer hat durch ihre großen Trocknungskapazitäten die Möglichkeit, die Paletten auf die gewünschte Holzfeuchte zu trocknen. Dabei kommt die Hitzetrocknung zum Einsatz. Bei dieser Methode werden die Holzpaletten mit der natürlichen Holzfeuchte in die Trockenkammern gefahren. Verbrannt werden dabei Hackschnitzel und Sägespäne aus den eigenen Sägewerken. Diese erhitzen das Wasser, welches wiederum die Luft der Trockenkammern erhitzt.

Dank des Zuluft-/ Abluftprinzips findet ein Austausch von gesättigter heißer Luft aus der Kammer mit frischer Außenluft statt. Durch die ständige Wiederholung wird dem Holz nach und nach das Wasser entzogen, wodurch sie getrocknet werden. Nach einer Trocknungsphase von etwa 30 Minuten bei einer Temperatur von mindestens 56 C° erfüllt die Palette die Anforderungen des IPPC-Standards. Damit sind alle Mikroorganismen im Holz abgetötet und die Palette entspricht den Vorschriften des internationalen Pflanzenschutzübereinkommens.

Nach einem weiteren Verbleib von 30 bis 60 Stunden in der Kammer ist die Palette dann auch kammergetrocknet. Das bedeutet, dass dem Holz die Restfeuchte und dem Schimmel somit der Nährboden entzogen wird.

Lagerung & Logistik

Die Krenzer GmbH & Co. KG sitzt in der Mitte Deutschlands. Das ist besonders praktisch, da die Anfahrtswege in alle Regionen Deutschlands kurz sind. Der eigene Fuhrpark ist für einen wirtschaftlichen Transport von Paletten ausgelegt. Alle LKWs werden regelmäßig gewartet, sodass sie jederzeit einsatzbereit sind. So ist auch die Abwicklung kurzfristiger Aufträge kein Problem.

In der Zwischenzeit werden die Holzpaletten auf einer überdachten Fläche von rund 75.000 m² gelagert. Diese Fläche ist größer als 10 Fußballfelder. Das Logistiklager wurde im Laufe des Jahres 2006 errichtet. Der Standort liegt so vorteilhaft, dass kurze Lieferzeiten kein Problem ist.

An den Standorten Biebergemünd und Dorndorf gibt es eine Lagerfläche von insgesamt rund 10 ha für das Rundholz. Durch diese Lagerkapazität ist es möglich, dass genügend Rundholz vorhanden ist und auch Sonderanfertigungen in kurzer Zeit produziert werden können.

CO₂-Vorteile der Holzpalette

Jeder kann einen Beitrag zum Thema Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten, indem man Paletten und Kisten aus Holz verwendet. Holz ist ein Verpackungsrohstoff, der in seiner Wachstumsphase CO₂ aus der Luft bindet. In der Zeit, in der Holz als Werkstoff verwendet wird, ist das Kohlenstoffdioxid gebunden. Nach der Verbrennung oder Verrottung wird die Menge an CO₂ wieder freigesetzt, die beim Wachstum gebunden wurde. In Deutschland gibt es viele Wälder. Nach dem Bundeswaldgesetz darf man nur so viel Holz abholzen, wie auch nachwachsen kann.

Während Holz wächst, entzieht der Baum der Luft Kohlendioxid. Anschließend wandelt es der Baum in Holzmasse um. Bei der Verbrennung wird dann wieder genau die gleiche Menge an CO₂ an die Luft abgegeben, wie zuvor aufgenommen worden ist. Holz ist also CO₂-neutral. Solange das Holz genutzt wird, wird auch das CO₂ gespeichert. Je länger das geht, umso länger wird das CO₂ auch gespeichert. Die CO₂-Bilanz von Paletten liegt bei -27,5 kg. Das bedeutet, dass man beim Einsatz von 1000 Europaletten die Kohlendioxid-Emission um 27,5 Tonnen verbessern kann.

Auch nach dem Gebrauch bleiben Holzverpackungen wie auch Paletten ein Wertstoff. Alles kann umweltfreundlich nach dem Gebrauch als CO₂-neutrales Material verbrannt werden. Auch ausgediente Paletten lassen sich in der Spanplattenproduktion wiederverwenden. Diese Verwertung des Altholzes kann die Nutzungsdauer des Rohstoffes Holz noch mal um viele Jahre verlängern.

Fazit:

Bei der Firma Krenzer kommt alles aus einer Hand: Vom Holzeinkauf aus den umliegenden Wäldern, über die Produktion der Paletten in drei Sägewerken bis hin zur Lagerung und anschließenden Logistik. Durch den IPPC-Standard wird garantiert, dass keine lebenden Pilze, Mikroorganismen oder Insekten in fremde Länder exportiert werden. Bei Krenzer stehen Klima- und Umweltschutz klar im Fokus.

Zurück

Erfahrungen & Bewertungen zu Aloysius Krenzer GmbH & Co. KG